Die Demokratie in der Krise

Die Demokratie in der Krise, in: Daniel Brühlmeier / Philippe Mastronardi (Hg.): Demokratie in der Krise. Analysen, Prozesse und Perspektiven. Chronos Verlag, Zürich 2016, S. 67-76.

Kaum jemand bestreitet heute, dass sich die Demokratie in den Ländern des entwickelten Kapitalismus in einer Krise befindet, wie wir sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht gesehen haben. Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Literatur, die vielfältige Bedrohungen der Demokratie und zahlreiche, oft seit Längerem im Gang befindliche Prozesse des Demokratieabbaus dokumentiert. Ich möchte im Folgenden die wichtigsten Argumente dafür zusammenfassen, dass zu befürchten steht, dass die Demokratie, so wie wir sie in den westlichen Ländern kennen, in Gefahr steht, durch eine autoritär-technokratische Marktdiktatur abgelöst zu werden. Ich beginne mit Anmerkungen über das sich ändernde Verhältnis zwischen Demokratie und Kapitalismus unter den Bedingungen der neoliberalen Revolution. Danach wende ich mich der Demokratie als Regierungsform zu und diskutiere die Frage, inwieweit sie den Anforderungen globaler Märkte, vor allem auch globaler Kapitalmärkte, noch gewachsen sein kann. Drittens befasse ich mich mit diversen Krisensymptomen und krisenhaften Entwicklungen im tatsächlichen Funktionieren moderner Demokratien. Viertens und abschliessend beschreibe ich eine Reihe von politisch-ökonomischen Entwicklungstendenzen, die die Demokratie gefährdet erscheinen lassen. (…)

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Chronos Verlag

Entkoppelt. Kapitalismus und Demokratie im neoliberalen Zeitalter

Öffentlicher Abendvortrag bei der Fachtagung der Sektionen Politische Theorie und Ideengeschichte und Politische Ökonomie der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, „Ziemlich beste Feinde. Das spannungsreiche Verhältnis von Demokratie und Kapitalismus“, Darmstadt, 23. bis 26. Juni 2016.

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Von Konflikt ohne Partnerschaft zu Partnerschaft ohne Konflikt: Industrielle Beziehungen in Deutschland

Erschienen in Industrielle Beziehungen, 23 (1), 47-60

Der Aufsatz betrachtet das Lebenswerk von Walther Müller-Jentsch als wichtigsten deutschen Forscher der letzten Jahrzehnte über kollektive Arbeitsbeziehungen und das „deutsche Modell“ der Sozialpartnerschaft. Im Mittelpunkt steht das von Müller-Jentsch entwickelte Konzept der „Konfliktpartnerschaft“ als Beschreibung des derzeitigen Stands der industriellen Beziehungen in Deutschland vor dem Hintergrund ihrer Geschichte seit Anfang des 20. Jahrhunderts.

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Mit freundlicher Genehmigung des Rainer Hampp Verlags.

Warum der Euro Europa spaltet statt es zu einigen

Leviathan, Jg. 43 (2015), Heft 3, 365-386 (Online-Zugriff hier)

Basierend auf einem Vortrag in der Reihe „Distinguished Lectures in the Social Sciences“  am Wissenschaftszentrum Berlin, 21. April 2015

Zu den besonders ausführlich behandelten Themen im zweiten Kapitel von Max Webers monumentalem Werk Wirtschaft und Gesellschaft, überschrieben “Soziologische Grundkategorien des Wirtschaftens“ (1956 [1920]), gehört das Geld. Für den Soziologen Weber wird Geld zu Geld kraft einer „Verbandsordnung“ (ibid., 54), auch „Geldordnung“ (ibid., 125) oder „Geldverfassung“ (ibid., 145), die unter modernen Bedingungen, so Weber im Anschluss an Knapps Staatliche Theorie des Geldes (1905), nur eine von einem Staat monopolisierte sein könne (ibid., 125). Geld ist eine in einem Herrschaftsverband – ein weiterer zentraler Weberscher Begriff – ein- und durchgesetzte politisch-ökonomische Institution, die wie alle Institutionen bestimmte Interessen privilegiert und andere benachteiligt. Dies macht es zum Gegenstand gesellschaftlichen „Kampfes“ bzw., als wirtschaftliche Institution, zu einer Ressource in dem, was Weber als „Marktkampf“ bezeichnet. (…)

Vortrag und Diskussion als Video hier.


English version

New Left Review, Vol. 95, September-October 2015, pp. 5-26 (access here)


Version française

Contretemps, N° 31, Novembre 2016 (Lire la suite)