Dieser Weg wird kein leichter sein

Soziopolis, 05. Juni 2024.

Kommentar zu „Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht“ von Jens Beckert.

Es ist gut, wenn auch einmal ein Soziologe über die Klimakrise und ihre politische und ökonomische Bewältigung – oder auch Nicht-Bewältigung – schreibt, und das Feld nicht den Politikwissenschaftlern oder gar Ökonomen mit ihren technokratischen Machbarkeitsphantasien überlässt. Soziologie ist die verstehende Wissenschaft par excellence, sie sucht nach den Motiven, den wirklichen, nicht nur idealen Motiven hinter dem Handeln – nicht: Verhalten – von Menschen, konzipiert als interaktiv statt als monadisch. Von Beckert lernen wir, warum es wahrscheinlich nicht klappen wird mit einem Ende der globalen Erwärmung und verwandter Schrecken – und nicht, wie es eigentlich klappen müsste, wenn man nur mutig die richtigen Anreize ins Werk setzt und die Angereizten sich endlich eines Besseren besinnen. Gegenüber anderen Humanwissenschaften hat die Soziologie den Vorteil – sehr viele Vorteile hat sie ja nicht – dass sie als einzige über ein Gefühl für die soziale Trägheit eingelebter Alltagsverhältnisse (Max Weber) verfügt, für die Schwierigkeit, aus ihnen auszubrechen, wie sie sich freilich nur Erwachsenen erschließt, nicht den zahlreichen Kindern jeden Alters, die sich als ewig auf dem Sprung ins Gemeinfreie empfinden. (…)

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